Nov 032011
 

Obwohl es in Uruguay und Rio Grande do Sul gute Straßen gibt fahren wir viel auf kleinen Nebenstraßen und Schottepisten, auf Feld- und Waldwegen durch die Pampa. Seitdem wir den Norden Rio Grande do Suls in  Südbrasilien erreicht haben, auch immer öfter durch Gebirge.

Die flache, sanft hügelige Landschaft der Pampa erinnert uns mit den Grünen Wiesen mal an Norddeutschland, wenn es hügeliger wird an Irland und sobald es sumpfiger wird an Südschweden.

Abgesehen von einem breiten Seitenstreifen durchziehen Zäune das Land und nur hin und wieder sehen wir zwischen den Rindern Verladerampen, versperrte Einfahrten oder vereinzelt Häuser und Höfe.

Selten begegnen uns andere Fahrzeuge. Alles in allem ist es  bis jetzt überall noch sehr europäisch. Auch die Preise und das Wetter!

Es ist Montag morgen und wir verlassen unsere Gastgeber in Sao Sebastiao do Cai bei trübem Wetter.  Das beginnende Gebirge ist eine willkommen Abwechslung nach den letzten Wochen in der Pampa. Nur an die Kurven müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Die fast unerträgliche Hitze der letzten beiden Tage ist schnell vergessen und am Straßenrand stehen zahlreiche Werbeschilder mit deutschen Familien-Firmen-Namen.  Wir wollen übermorgen in Florianopolis bei Cicero sein und den Weg dorthin, mit einigen Schottereinlagen durchs Gebirge, etwas auflockern und erst im Parque National de Serra Geral die Canyons anschaun und dann noch eine Runde durch die Serra do Rio do Rastro mit einbauen. Wir kommen flott vorwärts und vergessen in den deutschen Städten glatt Fotos zu machen. Schwarzwald Kitsch im Hollywood Stil vom Feinsten an der Ruta Romantica um Gramado und Canela.
Der kurze Abstecher zum Canyon de Itajmbezinho dauert etwas länger, da die Gebirgspiste arg holprig ist. Kurz vor dem Ziel geht es nicht weiter. Geöffnet nur von Mi-So und Campen ist auch verboten, aber 30 km weiter soll der Canyon Fortaleza geöffnet haben. Also die schlechte Piste wieder zurück und plötzlich sind wir auf einer frisch geteerten Straße.  Leider etwas zu frisch. Nach nur 2 km beginnt die Baustelle! Erst frisch geschotterter weicher Kies, dann holpriger Lehm. Es beginnt langsam zu dämmern und wir finden ein flaches Plätzchen direkt neben der Piste, am Hang, in Flussnähe. Als wir gerade genügend Feuerholz beisammen haben setzt ein Gewitter ein und wir flüchten zum Kochen ins Zelt. Die Apsis ist leider recht beengt und die Tropfen lassen auch innen das Kondenswasser von der der Plane spritzen. Abgesehen davon sind wir von mini-mini-mini Fliegen ganzschön zerstochen und auch die Mücken fühlen sich bei uns im trockenen Zelt recht wohl.

Am nächsten Morgen ist der Regen erfreulicher Weise vorbei. Mit der Wahl unseres Schlafplatzes hatten wir Glück. Die Senke wenige Schritte entfernt, steht fast einen halben Meter unter Wasser und auch der Flusspegel ist doppelt so hoch wie am Vortag.
Schnell noch die restlichen 6 km zum Canyon und ein paar Fotos gemacht  Canyon Fortaleza und dann weiter. Wir haben noch ein ganzes Stück vor uns und werden wohl einen Tag länger brauchen als angekündigt.
Der Blick entschädigt für die Anfahrt. Fast 800m geht es fast senkrecht in die Tiefe.

Die Piste ist teilweise noch recht schlammig und so werden die ca. 15 km „Baustelle“ zur sportlichen Herausforderung. Suse lässt sich nur an 2 kniffligen Schlammstellen von mir helfen. Ansonsten kommt sie erstaunlich gut mit diesen schwierigen Straßenverhältnissen zurecht.

Nach einem Mittagssnack in Cambara do Sul wollen wir es dann doch wagen und auf  ungeteerten Pisten weiter nach Norden fahren. Das schlechte Stück zurück zum ersten Canyon wollen wir nicht nochmal fahren. Es geht ganz gut vorwärts und die Landschaft wir immer interessanter. Kurz vor Sao Joaquim halten uns ein paar Bauern an, da die Brücke  über den Fluss 20 km weiter nicht mehr vorhanden ist. Wir kehren also um und versuchen einen anderen Weg, der aber nach 25 km an einem verschlossenem Gatter endet. Wir müssen ein Stück zurück und versuchen eine andere Abzweigung, die auch tatsächlich zu einigen Serpentinen führt. Vermutlich befinden wir uns bereits auf Privatgrund, da die Zäune verschwunden sind. Da es bald dunkel wird suchen wir uns mitten im Kiefernwald ein schönes Plätzchen für die Nacht. Die Serpentinen verschieben wir auf Morgen.

In der Nacht dann das nächste Unwetter und leider hörte der Regen auch in der Früh nicht auf.  Camping im Wald Die steilen und engen Schotter Serpentinen wollten wir garnicht erst versuchen, um dann wieder im Nichts zu Enden. Wir mussten also umkehren.In den nächsten 2 Stunden schafften wir fast 40km auf Teilweise äusserts rutschigen Gebirgs- und Waldwegen. Nachmittags um 3 erreichten wir schliesslich Bom Jardim da Sierra ohne einen einzigen Sturz. Mich hat es nur ganz am Anfang einmal um 90 Grad gedreht, so daß ich gegen die Böschung gefahren bin. Nach 3 Tagen hatten wir jetzt schon fast die Hälfte der Strecke geschafft! Bis zum Abend wollten wir aber bei Cicero sein und so brechen wir unseren Gebirgstrip ab und fahren im Nebel die Serpentinen des Steilabbruchs runter ins Küsten-Tiefland.  Plötzlich steckten wir mitten im Verkehr.  So viele Autos hatten wir seit Buenos Aires auf den kompletten letzten 3000 km nicht mehr gesehen, wie jetzt in einer halben Stunde. Bis kurz nach Einbruch der Dunkelheit legen wir noch einen Mammut-Trip von 250 km, auf unschöne, Baustellenverseuchten und LKW verstopften Fernstrassen mit rücksichtslosen Kampf-Mopedfahrern hin, bis wir endlich Ciceros La Toca erreichen.

Cicero ist selbst begeisterter Motorradreisender, der gemeinsam mit seiner Frau Lourdes, schon fast ganz Südamerika und auch bereits mehrfach Europa bereist hat. In seinem Haus in Florianopolis hat er extra ein kleines Zimmerchen, in dem Motorradreisende übernachten können. Auf der brasilianischen Version seiner Seite gibt es noch einiges mehr zu entdecken, zB eine Übersicht der bisherigen Gäste oder die Videos seiner Reisen.

In Floripa verbringen wir 2 erholsame Tage bei brütender Hitze, finden eine Geocoin und verstecken eine Travelbug.  Revangieren uns für die Gastfreundschaft mit selbstgeschabten Kässpätzle, treffen uns mit Michaelund aktualisieren unser Webseite.

Das passende Video zu den Schotterpisten gibts bei Suses Artikel zu den Straßen von Südamerika

 

Routen Tipp:  [spoiler]

Wir sind die Strecke nur zum Teil gefahren, da wir aus bereits die Tage zuvor auf kleinen Gebirgswegen verbracht haben, wir in Florianopolis verabredet waren und das Wetter umzuschlagen drohte:

A good trip is goes UP at Corvo Brando and goes down by RIO DO RASTRO
Comming from North by BR 101, when arrives at Tubarão-SC, enter right to Gravatal, after Braço do Norte,  then goes to Grão Pará. Till here asphalt. After, some off road. If at  previous days there was a  rain be carefull!
After Corvo Branco and before Urubici, there is The Morro da Igreja (http://www.morrodaigreja.com.br/) Its a remarcable stop. Is the highest point at Brazil South. It worth it. you must go there.
From Urubici you go to Bom Jardim da Serra an then goes down to Serra do Rio do Rastro to return to BR 101.
Updated roads at  Santa Catarina http://www.deinfra.sc.gov.br/rodovias/mapa.jsp
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