Aug 292011
 

Wir haben es geschafft! Eine Stunde vor der Vereinbarten Zeit (12-16 Uhr) war der LKW da und hat unsere Motorräder mitgenommen. Jetzt können wir nur noch hoffen dass unsere selbstgebauten Motorrad Transportkisten den Transport und das häufige Umladen gut überstehen und die Motorräder auch ordentlich in den Transportboxen verzurrt sind.
Bis Hamburg werden sie mindestens noch 2 mal in verschiedene Lkw oder Container umgeladen. Sobald sie erst auf dem Schiff sind, müssen sie nur noch heftiges Schaukeln aber keine harten Stösse mehr aushalten.

Die letzten zwei Wochen haben wir die Motorrad-Transportboxen gebaut, unser Gepäck, das wir in den Transportkisten mit versenden,  gepackt und die Motorräder fertig gemacht.

Jetzt aber erstmal eine Anleitung zum Selbst-Bau von Motorrad-Transportkisten für die Seefracht:
Für Argentinien dürfen diese Motorrad Transportboxen nicht aus unbehandeltem Holz gefertigt sein sondern müssen dem ISPM 15 Standard entsprechen.  Hier eine Übersicht über die  Einfuhr-Vorschriften zur Behandlung von Verpackungsholz in Drittländer.

Da uns wärmebandeltes Vollholz zu teuer war, verwendeten wir OSB-Platten aus dem Baumarkt, die wir uns passgenau zuschneiden ließen.
( Holzwerkstoffe wie Spanplatten, Tischlerplatten, Sperrholz, OSB-, MDF- oder andere Faserplatten sind nicht vom ISPM Nr. 15 erfasst.*)

Nach dem Besuch von 3 verschiedenen Baumärkten hatten wir die benötigten Platten beisammen.
Als Bodenplatte verwendeten wir die dicksten erhältlichen OSB Platten mit 21mm. Für die Seiten und den Deckel haben wir 18mm OSB Platten verwendet. Die 15er wären sicher auch ausreichend stabil gewesen, aber im einen Baumarkt waren sie vergriffen und im anderen 3,-€ pro qm teurer als die 18er. Da wir auch die Kanthölzer nicht aus Vollholz nehmen durften wollten wir erst einige OSB Platten in Streifen sägen und zusammenleimen, aber der freundliche Verkäufer beim Hornbach überließ uns sehr günstig bereits verleimte Kanthölzer aus Spanplatten, die wir für die Seitenpfosten und als Unterleghölzer für den Gabelstapler brauchten. Die Kanthölzer verschraubten wir zusätzlich mit einige Spax-Schrauben, da sie nur schlecht verleimt waren.
Die Seitenpfosten befestigten wir zuerst mit Winkelblechen auf der Bodenplatte. Bündig zu den Stirnflächen und mit 18 mm Abstand zu den Seiten, damit die Seitenwände eine Auflagefläche haben.
Unsere größere Motorradtransportkiste hat die Aussenmasse: (HxBxL) 1,12m x 1,0m x 2,03m. Die kleinere Transportbox: 1x (HxBxL) 1,12m x 0,78m x 2,03m
Sollten wir nochmal Motorrad-Transportkisten bauen würden wir 2 kleine Kisten fertigen, da auch in den kleinen Kisten immernoch ausreichen Platz für die Alu Motorradseitenkoffer ist.
In die grössere Kiste passt eine DR650 SE  mit Lenker und ausgebautem Vorderrad gut rein. Den Lenker zu demontieren wollten wir uns sparen, da wir im Hafen in Buenos Aires auch so noch genug zum Zusammenbauen und Verpacken haben werden. Bei der kleineren Kiste haben wir den Lenker eingeschlagen und nach unten gedreht und das Motorrad so schräg wie möglich in die Transportbox gestellt. Damit die Motorräder nicht allzusehr wackeln, haben wir unter den Motor etwas Holz unterbaut, so dass wir die Gabel und das Heck „auf Block“  zurren konnten. Bei der eingeschlagenen Gabel mussten wir ebenfalls etwas unterlegen.
Als Zurrösen haben wir uns im Baumarkt für jede Kistenecke je drei Kettenglieder einer bis 150kg belastbaren Kette abgeschnitten und diese mit ca 7 cm langen 10er Holzschrauben von innen in die Unterlegbalken verschraubt. Für die Kiste mit dem eingeschlagenen Lenker haben wir einen weiteren Abspannpunkt mit Schlossschrauben und grossen Unterlegscheiben seitlich im Boden verschraubt, damit die Spanngurte parallel zur eingeschlagenen Gabel festgezurrt werden können.

Um die Motorräder problemlos verladen und verzurren zu können haben wir zuerst nur eine Seiten und Stirnwand der Kiste befestigt und erst zum Schluss die restlichen beiden Wände und den Deckel festgeschraubt.

Kosten & Werkzeug:
Für die OSB Platten, ca 180 Spax Schrauben (4,0×50), die Blechwinkel und Kettenglieder mussten wir ca 160€ pro Kiste ausgeben.
Da die Platten perfekt zugeschnitten waren haben wir für den Zusammenbau ausser einem Akkuschrauber, einer Ratsche für die dicken Holzschrauben an den Zurrösen, einer Säge und Raspel um die Kanthölzer in die richtige Länge zu bringen nurnoch ein paar Bohrer zum Vorbohren der Zurrösenschraublöcher gebraucht.

Zeitaufwand zum Zusammenbauen einer Kiste ca. ein Tag.

 

 

  5 Antworten zu “Motorradtransportkisten selbst gebaut”

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  3. Von Transportkisten bei Motorradhändlern liest man immer mal wieder. Die Zeiten sind vorbei. Wir haben bei Händlern jeder Marke nachgefragt. Die verwenden seit vielen Jahren nur noch Mehrwegtransportgestelle. Nur BMW hat für einige Modelle noch Holzkisten, die aber auch an die Zentrale zurückgeschickt werden müssen.

  4. Ich hatte mir für den Transport (Luftfracht) eine Box beim Hondahändler geholt. Der bekommt seine Motorräder darin angeliefert und hatte danach keine Verwendung mehr. Hat den Vorteil, daß sie leichter sind. Ist ja aber in eurem Fall nicht wichtig. Der Sprung über den Darien in Panama (da ist die Panamericana unterbrochen) hatte ich mit Luftfracht gemacht. Einfach die Kiste mit ausgebauter Batterie und leerem Tank abgeliefert. Kam ohn Macken in Ecuador an. Sie dort allerdings aus dem Zoll zu bekommen, hat mich einige Tage und Dollars gekosten. Trotz Carné.

  5. Hat ja prima geklappt mit den Kisten. Wo aber werdet Ihr ankommen, wenn Suse mit geschlossenen Augen auf der Susy fährt?

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